Warum ging die Hochkultur der Maya unter? Wissenschaftler der NASA haben diese noch immer nicht endgültig geklärte Frage nun erneut mit Hilfe von Satellitendaten und Klimamodellen untersucht. Ergebnis: Die Maya trugen aktiv zu ihrem Untergang bei. Ihre Rodung der Wälder verstärkte Dürren und Hitze durch den Klimawandel und förderte Missernten und Übernutzung der Böden.
1.200 Jahre lang waren sie die dominierende Kultur in Mittelamerika: die Maya. Am Höhepunkt ihrer Entwicklung hatten ihre Städte mehr als 10.000 Einwohner, die Bevölkerungsdichte war fast mit der moderner Großstädte vergleichbar. Doch dann, nach 900 v.Chr. endet all dies. Die Hochkultur ging unter, die Städte wurden verlassen, Äcker und Bewässerungsanlagen aufgegeben. Doch die Ursachen der größten demographischen Katastrophen der frühen Menschheitsgeschichte liegen bis heute im Dunkeln.
Jetzt haben Wissenschaftler der NASA diese Frage erneut untersucht. Sie gingen von der Annahme aus, dass die Lebensweise der Menschen damals ihren Untergang mit verursacht haben könnte. „Die Maya werden oft als Volk dargestellt, das in völliger Harmonie mit ihrer Umwelt lebte“, erklärt der Archäologe Robert Griffin. „Aber wie viele andere Kulturen vor ihnen und nach ihnen, begannen sie irgendwann mit dem Abholzen und Zerstören ihrer Landschaften in dem Bemühen, unter ungünstigen Bedingungen zu überleben.”
Übernutzung der Böden
Normalerweise nutzten die Maya eine traditionelle, heute noch gebräuchliche Methode der landwirtschaftlichen Nutzung in diesen Gebieten: Auf dem durch Abholzung oder Brandrodung gewonnenen Land wird für ein bis drei Jahre angebaut, dann aber muss es, wegen der geringen Nährstoffreserven, mindestens 15 Jahre brach liegen um sich zu erholen. In dieser Zeit erobern Büsche und Wald das Land zurück und ermöglichen seine Regeneration. Danach beginnt dieser Kreislauf von vorne.