Normalerweise sind kleine M-Zwergensterne – der häufigste Sternentyp unserer Galaxie – kalt, dunkel und ruhig. Jetzt aber haben Astronomen eine Ausnahme entdeckt. Wie sie im „Astrophysical Journal“ berichn, hat der ungewöhnliche M-Zwerg ein aktives und komplexes magnetisches Feld, stärker als das unserer Sone und einen riesigen Fleck, der die Hälfte seiner Oberfläche bedeckt.
Ein Forscherteam unter Leitung von Edo Berger von der Carnegie Institution hatte den Stern TVLM513-46546, rund 35 Lichtjahre von der Erde entfernt in der Konstellation Boötes gelegen, mithilfe von gleich mehreren leistungsstarken Teleskopen beobachtet. Es kombinierte Radiobeobachtungen des Very Large Array, optische Spektren des Gemini North Acht-Meter-Teleskops, ultraviolette Aufnahmen vom Weltraumteleskop Swift und Röntgenbilder des Chandra Röntgenobservatoriums der NASA.
Kurzschlüsse im Megamaßstab
Eine solche geballte Aufmerksamkeit für einen der kleinsten bekannten Sterne zahlte sich aus: „Mit einer so einzigartigen Beobachtungsreihe erwartet man immer, etwas Unerwartetes zu finden“, so Berger. „Aber wir waren über das Ausmaß der Komplexität, die dieses Objekt enthüllt, absolut geschockt.“
Der Stern besitzt eine stetige Radioemission, die durch spektakuläre, Minuten andauernde Feuerwerksausbrüche unterbrochen wird. Diese stammen von der Kollision von Magnetfeldern in der Korona des Sterns. Die dabei stattfindende gegenseitige Auslöschung der magnetischen Energie ist mit gigantischen Kurzschlüssen vergleichbar. Das Team registrierte auch weiche Röntgenstrahlung und einen Röntgenflare.