Wirkung sogar aufs All: Der Einfluss der Menschheit reicht längst weit in den Weltraum hinaus, wie Daten der NASA belegen. So erzeugten die Atombombentests des Kalten Krieges kurzzeitig zusätzliche Strahlengürtel um die Erde und verursachten Polarlichter sogar in den Tropen. Die heute zur Kommunikation genutzten niederfrequenten Radiosignale dagegen haben die Innengrenze des Van-Allen-Gürtels messbar verändert und nach außen verschoben.
Als Weltraumwetter werden typischerweise alle Phänomene bezeichnet, die sich im nahen Weltraum rund um unseren Planeten abspielen – in dem Bereich, der durch das Erdmagnetfeld und die Van-Allen-Strahlengürtel vor kosmischer Strahlung und Sonnenstürmen weitgehend abgeschirmt wird. Erst diese gestaffelten Schutzschilde ermöglichen es Satelliten und Astronauten, längere Zeit im Erdorbit ohne schwere Schäden zu überstehen.
Typischerweise wird diese Zone rund um unseren Planeten vor allem von außen beeinflusst: Sonnenstürme lösen Polarlichter aus und verursachen starke Plasmaturbulenzen im erdnahen All. Doch wie sich jetzt zeigt, beeinflussen auch wir Menschen das Weltraumwetter – und das schon seit mehr als 50 Jahren, wie nun von der Geheimhaltung befreite Daten zeigen.
Künstliche Strahlengürtel
Den Anfang machten die atmosphärischen Atomwaffentests der 1950er und 1960er Jahre. Einige dieser Bomben wurden damals in bis zu 400 Kilometern Höhe detoniert. Sie erzeugten dabei einen Feuerball aus heißem Plasma, der die Magnetfeldlinien der Erde ähnlich stark verbog und veränderte wie ein starker Sonnensturm.