Nach 15 Minuten „gar“: Forscher haben einfachen Kohlestaub in der Mikrowelle zu Nano-Graphit gemacht – dem Rohmaterial für Akku-Elektroden, Schmierstoffe und Graphen. Für die Umwandlung reichen ein Häufchen Kohle, eine Kupferfolie und ein Glasbehälter mit Argon und Wasserstoff. Das einfache und günstige Verfahren eröffnet damit neue Möglichkeiten, das begehrte Graphit aus Kohleresten zu erzeugen.
Graphit ist ein Allerweltsmaterial – und ein begehrter Rohstoff. Denn diese weiche Kohlenstoff-Variante steckt in Bleistiften, in den Elektroden von Lithium-Ionen-Akkus und wird als Schmierstoff benötigt. Aus Graphit wird zudem das in der Elektronik und Materialforschung begehrte Graphen hergestellt. In Zukunft könnte Graphit zudem in Brennstoffzellen und als Kühlmittel in der Elektronik zum Einsatz kommen. Die Nachfrage nach dem weichen Kohlenstoffmaterial steigt weltweit an.
Zwar kommt Graphit weltweit reichlich in bestimmten Gesteinstypen vor, in Europa allerdings gibt es nur noch wenige aktive Abbaugebiete. Die künstliche Herstellung von Graphit durch Verkokung von Kohle ist ebenfalls möglich, erfordert aber Temperaturen von mehr als 3.000 Grad.
Einfaches Rezept
Eine günstigere und einfachere Alternative haben nun Forscher der University of Wyoming um Christopher Masi entdeckt. Wie sie feststellten, reicht eine handelsübliche Mikrowelle aus, um aus simplem Kohlestaub polykristallines Nano-Graphit zu erzeugen. „Die endlichen Graphit-Vorkommen und Umweltbedenken beim Graphitabbau machen diese Umwandlung von Kohle zu Graphit zu einer großartigen alternativen Quelle für diesen Rohstoff“, erklären die Forscher.