Klein, aber oho: Ein Teilchenbeschleuniger auf Terahertz-Basis hat erstmals Elektronen um mehr als 70 Kiloelektronenvolt beschleunigt – ein neuer Rekord. Damit erreichen die wenige Zentimeter großen Terahertz-Beschleuniger erstmals Energiebereiche konventioneller, großer Anlagen, die ganze Hallen füllen. Solche Beschleuniger im Mini-Maßstab rücken damit einen Schritt näher an ihren praktischen Einsatz heran, wie die Forscher erklären.
Klassische Teilchenbeschleuniger wie der Large Hadron Collider (LHC) am CERN oder in Röntgenquellen wie dem European XFEL sind Maschinen im Mega-Maßstab. Sie benötigen große Magnete, kilometerlange Strecken und enorme Energiemengen, um Teilchen auf Tempo zu bringen. Doch es geht auch deutlich kleiner, wie in jüngster Zeit neuartige Laser-Plasmabeschleuniger und Terahertz-Beschleuniger belegen. Diese Anlagen sind nur noch tischgroß oder sogar klein wie eine Streichholzschachtel.
Kürzere Wellen, kürzere Strecke
Der Grund dafür: Bei konventionellen Synchrotronen werden die Elektronen mittels Radiowellen auf Tempo gebraucht – Strahlung mit relativ langer Wellenlänge. „Die Wellenlänge der Terahertz-Strahlung ist rund hundertmal kürzer als die Radiowellen“, erläutert Franz Kärtner vom Deutschen Elektronen-Synchrotron (DESY). „Das heißt, dass sich auch die Beschleunigerkomponenten rund hundertmal kleiner bauen lassen.“
Bislang aber gibt es einen Haken: Zwar schaffen die Mini-Anlagen viel steilere Beschleunigungsgradienten als ihre großen „Vettern“. Sie benötigen weniger Strecke, um Elektronen auf ein vergleichbar hohes Tempo zu bringen. Doch bei den erreichbaren Höchst-Geschwindigkeiten – und damit der Energie der Elektronenstrahlen – liegen die Terahertz-Beschleuniger noch weit zurück. Bisherige Modelle schafften nur Werte von weniger als zehn Kiloelektronenvolt (keV)