Laserlicht für Mikrochips: Physiker haben einen Mini-Laser entwickelt, der nur aus Elementen der Siliziumgruppe besteht und daher perfekt in Siliziumchips integriert werden kann. Er ist zudem der erste elektrisch gepumpte Mini-Laser dieser Art, der kontinuierliche Laserstrahlung erzeugen kann. Damit könnte dieser aus Germanium, Zinn und Silizium bestehende Laser eines der zentralen Probleme der Silizium-Photonik lösen: die nahtlose Integration optischer Komponenten direkt in die Mikroprozessoren, wie das Team in „Nature Communications“ berichtet.
Ob die optische Datenübertragung oder photonische Chips: Das Rechnen mit Licht kann viele Anwendungen im Elektronik- und Computerbereich leistungsfähiger und effizienter machen. Entscheidend dafür ist jedoch, wie gut sich die optischen Komponenten in die klassische Siliziumelektronik integrieren lassen – idealerweise mit denselben Produktionsverfahren.

Passender Laser gesucht
Doch ausgerechnet bei einer Kernkomponente der Photonik ist dies bisher nicht gelungen: dem Laser. Zwar haben Forscher schon Pulslaser in Chips integriert und Hybrid-Chips entwickelt. Doch deren Laser bestehen meist aus Halbleitern anderer chemischer Hauptgruppen als Silizium. Das macht den Einbau solcher Laser aufwendig und teuer. Was bisher fehlte, war ein effizienter On-Chip-Laser aus Halbleitern der Siliziumgruppe, der dennoch effizient arbeitet und sowohl gepulstes wie kontinuierliches Laserlicht produzieren kann.
„Ein solches Bauteil aus Gruppe-IV-Halbleitern gilt als das letzte noch fehlende Teil in der Toolbox der Silizium-Photonik: ein siliziumbasierter kontinuierlicher Laser“, erklären Lukas Seidel von der Universität Stuttgart und seine Kollegen. Um möglichst effizient zu sein, sollte dieser Mini-Laser zudem elektrisch gepumpt sein. Das bedeutet, dass er zur Anregung seiner Lichtemission kein energiefressendes „Starterlicht“ benötigt, sondern nur elektrischen Strom.