Ein vor 80 Jahren postuliertes physikalisches Phänomen könnte neuartige, extrem kompakte und langlebige Datenspeicher ermöglichen: Forscher haben herausgefunden, dass sogenannte Skrymionen, eine Art magnetischer Miniwirbel, sehr stabil sind und sich auf einem Speichermaterial verschieben und löschen lassen. Dadurch könnten sie magnetische Daten noch kompakter speichern als konventionelle Magnetspeicher, wie die Physiker im Fachmagazin „Science“ berichten.
Jeder kennt den Schulversuch, bei dem Eisenspäne auf ein Blatt Papier verteilt werden, unter dem ein Stabmagnet liegt. Die Späne ordnen sich dabei entlang der Feldlinien aus und zeigen Nord- und Südpol des Magneten. Egal wie oft man ihn teilt: Ein Stabmagnet weist dabei immer einen Nord- und einen Südpol auf. Anfang der 1930er-Jahre jedoch postulierte der Physiker Paul Dirac ein Teilchen, das als magnetisches Pendant des Elektrons nur einen der beiden Pole besitzen und nur eine magnetische Elementarladung tragen sollte, den sogenannten Monopol.
Magnetische Minitornados
2009 dann entdeckten Forscher noch ein magnetisches Phänomen: Skyrmionen. Dabei handelt es sich um winzige Wirbel, die unter bestimmten Bedingungen in den Feldern um magnetische Materialien auftreten. Dabei ordnen sich die Spins der Oberflächenatome so an, dass sie spiralige Wirbel bilden.
Um diese Mini-Wirbel zu beobachten, nutzten Christian Pfleiderer von der TU München und seine Kollegen nun ein Magnet-Kraftmikroskop. Als sie mit diesem Mikroskop die Oberfläche einer Eisen-Kobalt-Silizium-Verbindung abtasteten, beobachteten sie die Wirbel nicht nur zum ersten Mal direkt. Es zeigte sich auch, dass benachbarte Skyrmionen miteinander verschmelzen, wenn man das Magnetfeld gezielt manipuliert. Um herauszufinden, warum dies geschah, suchten die Physiker dann mittels Computersimulationen nach der Ursache.