Bionische Kletterhilfe: Erstmals hat ein Mensch eine Glasfassade nur mit Hilfe zweier nanostrukturierter Haftpaddel erklommen. Der Hollywood-Trick im Film „Mission Impossible 4“ wird damit fast Realität. Der Trick dahinter: Die Kletterhilfen nutzen das Prinzip des Geckofußes, bei dem Nanohaare für die nötige Haftung sorgen. Dies reichte sogar aus, um den Kletterer samt 20 Kilo schwerem Gepäck an der Fassade zu halten.
Geckos sind wahre Klettermeister: Sie können Wände und selbst Glasscheiben hinaufsteigen und sogar kopfüber an der Decke laufen. Möglich wird dies durch ein System von hierarchisch gegliederten Hafthaaren an ihren Füßen. Die zwischen Oberfläche und den Härchen wirkenden Van der Waals-Kräfte halten den Geckofuß fest genug, sorgen aber auch dafür, dass die Echse ihren Fuß auch wieder leicht vom Untergrund abziehen kann.
Die Skalierung ist das Problem
„Es ist daher nur natürlich, dass die DARPA bei den Geckos nach Inspiration gesucht hat, um Hürden besser überwinden zu können“, erklärt Matt Goodman, Leiter des Z-Man-Programms der Defense Advanced Research Projects Agency (DARPA), einer dem Verteidigungsministerium der USA unterstellten Forschungsbehörde. Konkret suchten die Forscher des Z-Man-Projekts nach Möglichkeiten, durch die Soldaten bei Einsätzen in urbanen Umgebungen besser und ohne unhandliches Gurtzeug Fassaden erklimmen können.
Das Gecko-Prinzip auch für Haft- und Kletterhilfen auszunutzen, ist keine neue Idee, Ansätze dazu gibt es bereits einige. Ein großes Problem ist aber die Skalierung: Ein typischer Gecko wiegt rund 200 Gramm, ein Mann etwa 75 Kilogramm. Eine auf den Gecko-Hafthaaren basierende Kletterhilfe muss entsprechend mehr Haftkraft entwickeln, um ihn an der Wand zu halten.