Ein Plastik, das Kohlendioxid verbraucht, statt es zu erzeugen? Dieses unmöglich scheinende Kunststück ist nun US-Forschern gelungen. Sie haben eine Methode gefunden, um aus Karbonat, CO2 und Pflanzenabfällen den Plastik-Rohstoff FDCA herzustellen. Das macht es nun möglich, einen umweltfreundlicheren Ersatzstoff für das allgegenwärtige PET zu gewinnen – und das indem CO2 verbraucht statt freigesetzt wird, wie die Forscher im Fachmagazin „Nature“ berichten.
Schwer abbaubarer Kunststoffmüll verseucht die Meere und findet sich als Mikroplastik längst in Lebensmitteln wie Honig und Salz und in Getränken. Zwar geben gerade entdeckte plastikfressende Bakterien Hoffnung auf eine bessere Entsorgung, aber es bleibt das Problem, dass die Kunststoffe aus Erdöl gewonnen werden und dies enorme Mengen des Treibhausgases CO2 freisetzt.
Alternative zu PET gesucht
Forscher suchen daher nach umweltverträglicheren Alternativen für das erdölbasierte Plastik. Aanindeeta Banerjee und ihre Kollegen von der Stanford University haben nun einen Weg gefunden, gleich zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen: Sie entwickelten eine Methode, mit der ein PET-ähnlicher Bio-Kunststoff aus CO2 und Pflanzenabfällen erzeugt werden kann.
PET ist ein Polymer, das aus zwei erdölbasierten Grundbestandteilen hergestellt wird, Ethylenglykol und Terephthalsäure. Weltweit werden jährlich rund 50 Millionen Tonnen dieses Kunststoffs hergestellt – mit entsprechenden Umweltfolgen: „Durch die Nutzung von fossilen Grundstoffen und die für die Produktion verbrauchte Energie setzt jede Tonne PET vier Tonnen CO2 frei“, erklärt Seniorautor Mathew Kanan.