Licht als Konstrukteur: Forscher haben eine Nanomaschine entwickelt, die allein durch Licht zusammengesetzt und bewegt wird. Sie besteht aus Silber-Nanopartikeln, die sich in polarisiertem Laserlicht selbst zu einer Art Rad anordnen und die dann entgegengesetzt zur Drehrichtung des Lichtstrahls rotieren. Diese lichtgetriebene Nanomaschine könnte neue Wege der nanotechnologischen Konstruktion eröffnen.
Licht wirkt auch auf Materie – und das auf vielfältige Weise. Schon Albert Einstein erkannte beispielsweise, dass Licht Elektronen aus einem Atom herausschlagen oder sie auf ein höheres Energieniveau heben kann. Polarisiertes Licht übt zudem einen Drehimpuls aus, der Nanopartikel in Bewegung versetzen kann. Und im großen Maßstab kann der Strahlungsdruck starker Laser oder der Sonne sogar Lichtsegel im Weltraum vorwärtstreiben.
Drehendes Licht als Antrieb
Wie sich die Kraft des Lichts in der Nanotechnologie praktisch nutzen lässt, haben nun John Parker vom der University of Chicago und seine Kollegen ausprobiert. Für ihr Experiment gaben sie Silber-Nanopartikel von 150 Nanometer Durchmesser in Wasser und richteten dann einen zirkulär polarisierten Laserstrahl mit einer Wellenlänge von rund 600 Nanometern auf sie. Das Licht dieses Lasers schwingt damit in nur einer Ebene, deren Ausrichtung sich aber ständig dreht.
Der Clou dabei: Schon früher hatten die Forscher festgestellt, dass bestimmte Nanopartikel auf dieses „drehende“ Licht reagieren. Der Einfluss der Photonen bringt sie dazu, sich gegen die Polarisationsrichtung des Lichts zu drehen. Das Licht übt ein negatives Drehmoment auf die Objekte aus und wie in einem Getriebe führt seine Rotation in die eine Richtung dazu, dass sich der winzige Nanorotor in die andere Richtung dreht.