Wäre es nicht schön, wenn man irgendwann Tumore und ihre Metastasen genauso einfach entdecken könnte wie Knochenbrüche im Röntgenbild? Ein Team von Wissenschaftlern um Sangeeta N. Bhatia vom Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Boston (USA) arbeitet bereits daran. Sie haben einen Weg gefunden, die Anwesenheit eines Enzyms, das sich in der direkten Umgebung von wachsenden Tumorzellen befindet, mithilfe von Nanopartikeln und der Kernspin-Resonanz-Tomographie (MRI -Magnetic Resonance Imaging) sichtbar zu machen.
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Organisches Gewebe besteht zum großen Teil aus Wasser und Fett, Substanzen die viele Wasserstoffatome enthalten. Deren Kerne (Protonen) besitzen einen Eigendrehimpuls und damit auch ein magnetisches Moment. Im magnetischen Feld richten sie sich aus und rotieren mit einer bestimmten Frequenz, die proportional zur Stärke des äußeren Feldes ist. Werden nun elektromagnetische Wellen mit der gleichen Frequenz eingestrahlt (Resonanz), so stört dies die Ausrichtung der Protonen zum äußeren Magnetfeld.
Nach Abschalten des Störfeldes kehren die Protonen wieder in ihre Ausgangslage zurück und senden dabei elektromagnetische Wellen aus. Diese können mit einem Detektor aufgefangen werden und geben Auskunft über die Protonendichte und die chemische Umgebung der untersuchten Region. Mit den gewonnen Daten lässt sich ein dreidimensionales Bild berechnen, das die unterschiedlichen Körpergewebe darstellt.