Clevere Zweitverwertung: Altes Zeitungspapier könnte in Zukunft für die Produktion von Nanoröhrchen genutzt werden. Wie Forscher berichten, eignet sich dieses Material als Substrat, auf denen die kohlenstoffhaltigen Gebilde im Nanoformat wachsen können. Der Vorteil dabei: Die Verwendung von Zeitungspapier ist kostengünstiger und auch umweltfreundlicher als andere Verfahren.
Kohlenstoff-Nanoröhrchen sind winzige Gebilde, die aus einer oder mehreren Schichten graphitartig angeordneter Kohlenstoffatome bestehen. Die langen, dünnen Röhren haben meist nur einen Durchmesser von wenigen Nanometern und besitzen eine ganze Reihe einzigartiger Eigenschaften. Aus diesem Grund eignen sie sich beispielsweise für den Einsatz in Touchscreens und flexibler Elektronik oder für medizinische Anwendungen. Sogar komplette Computer aus Nanotubes haben Forscher bereits konstruiert.
Die Produktion dieser Bauteile im Nanomaßstab ist bisher jedoch noch mit einigen Herausforderungen verbunden. Zwar kann man zum Beispiel durch die katalytische Zersetzung von Kohlenwasserstoffen ganze Felder von weitgehend parallelen Nanoröhrchen auf einer Oberfläche wachsen lassen – ein Verfahren, das Chemical Vapor Deposition (CVD) heißt. Das richtige Material für dieses Wachstum zu präparieren, ist jedoch teuer und energieaufwändig.
Papier als Ausgangsmaterial?
Auf der Suche nach günstigeren und „grüneren“ Ausgangsmaterialien haben Wissenschaftler in der Vergangenheit unter anderem bereits Nanoröhrchen mithilfe von Lebensmittelabfällen und Pflanzenresten synthetisiert. „Auch Papier wurde schon als mögliches Substrat für das Wachstum von Kohlenstoff-Nanoröhrchen untersucht. Allerdings nur auf kleinen Flächen und mit durchwachsenen Ergebnissen“, erklären Bruce Brinson von der Rice University in Houston und seine Kollegen.