Zoom aufs Atom: Forscher haben ein neues Lasermikroskop entwickelt, das Atome weit unterhalb der normalen Auflösungsgrenze sichtbar machen kann. Im Gegensatz zur STED-Mikroskopie kann das neue Nanoskop dabei auch Quantenpunkte abbilden – künstliche Atome in einem Halbleiter, wie die Forscher im Fachmagazin „Nature Photonics“ berichten. Spannend ist dies unter anderem für künftige Quantenspeicher, aber auch für die quantenmechanische Forschung.
Für die Lichtmikroskopie schien lange klar: Die Auflösung dieser Technik ist auf die halbe Wellenlänge des Lichts begrenzt. Ist das Objekt kleiner, machen Beugungsphänomene das Bild zu unscharf. Dann jedoch entwickelte der Göttinger Forscher Stefan Hell die STED-Mikroskopie und konnte damit noch Strukturen von 20 bis 30 Nanometern sichtbar machen. Er bekam dafür 2014 den Nobelpreis für Chemie.
Zirpende Laserpulse
Doch die STED-Mikroskopie hat einen Haken: Sie funktioniert nur bei Molekülen, die sich durch einen Laser zur Fluoreszenz anregen lassen und dabei mindestens vier verschiedene Energieniveaus einnehmen. Atome, die nicht in einen solchen langlebigen metastabilen Zustand gebracht werden können und kleiner und kurzlebiger sind, ließen sich auch mit STED nicht abbilden – bisher.
Jetzt jedoch haben Timo Kaldewey von der Universität Basel und seine Kollegen eine Methode entwickelt, die auch Atome mit nur zwei Energiezuständen abbilden kann. Ähnlich wie bei beim STED-Mikroskop regen die Forscher dafür die Atome mit einem Laser an. Dieser jedoch sendet sogenannte gechirpte Pulse aus – kurze Pulse, deren Frequenz sich ändert. Im Prinzip wechselt das Laserlicht dadurch während jedes Pulses seine Farbe.