Neurobiologie

Nervenschäden: Nanogerüst nimmt Stammzellen Huckepack

Neue Hoffnung für Parkinson-Patienten

Ein australischer Wissenschaftler hat eine neue Methode entwickelt, die die Stammzellenbehandlung bei der Parkinson-Krankheit oder bei Rückenmarksverletzungen revolutionieren könnte. Er schuf ein einzigartiges dreidimensionales Gerüst, mit dessen Hilfe Stammzellen eine schnellere und effektivere Erneuerung beschädigter Nerven im menschlichen Körper erreichen.

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David Nisbet vom Department of Materials Engineering an der in Melbourne gelegenen Monash University verwendete dabei bestehende biologisch abbaubare Polymerfasern und arbeitete diese so um, dass ein bisher weltweit einmaliges 3-D Gebilde entstand.

Im Verfahren zur Anpassung des Fasergebildes setzte Nisbet eine Kombination aus Elektrospinning und chemischer Behandlung ein. Das so geschaffene Gerüst kann im menschlichen Körper an der Stelle platziert werden, an der Nerven regeneriert werden sollen.

„Wir können die Stammzellen außerhalb des Körpers im Gerüst anbringen oder nachdem dieses in den Körper injiziert wurde“, beschreibt Nesbit den möglichen Einsatz des Nanogerüsts. „Die Nervenzellen verwachsen mit dem Gerüst genauso wie sich Efeu an einem Gitter entlang schlängelt und bilden so eine Brücke im Gehirn oder Rückenmark. Mit der Zeit zerfällt das Gerüst und wird auf natürliche Weise vom Körper ausgeschieden. Zurück bleiben die regenerierten intakten Nerven.“

Schnellere Anpassung, besseres Anwachsen

Laut Nisbet werden bei bisherigen Verfahren Stammzellen in das Nervensystem gegeben und können sich dort frei bewegen. „Unsere Untersuchungen zeigen, dass Stammzellen, die mit einem Gerüst verankert sind, nicht nur leichter anwachsen, sondern sich auch schnell ihrer Umgebung anpassen und sich gut erneuern.“

Einige Forscherkollegen sind bereits auf die Arbeit von Nesbit aufmerksam geworden. Wissenschaftler an der University of Toronto sowie am Howard Florey Institute in Melbourne führen gegenwärtig weitere Tests durch, deren vorläufige Ergebnisse bereits sehr viel versprechend sind.

(idw – Australisch-Neuseeländischer Hochschulverbund/Institut Ranke- Heinemann, 18.02.2008 – DLO)

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