Krimi-Material: Ein neu entwickelter Fluoreszenzmarker färbt Fingerabdrücke auf diversen Oberflächen effektiv an. Das hybride Nanomaterial verstärkt dabei die Bindung des Farbstoffs mit den fettigen Fingerrückständen. Forensiker haben mit diesem Pulver nun ein neues Werkzeug an der Hand, um direkt am Tatort Fingerabdrücke mit hoher Qualität sichtbar zu machen – etwa auf Geldscheinen oder Patronenhülsen.
Die Rillenmuster auf unseren Fingerspitzen sind individuell verschieden und bleiben unser Leben lang unverändert. Polizei und Justiz nutzen sie daher nach wie vor, um Personen zu identifizieren. Theoretisch ginge das auch mit anderen Körpermerkmalen wie Ohren, Augen oder Zunge, was jedoch eher unpraktisch wäre. Zudem lässt sich mittels Fingerabdrücken nachweisen, wer einen Gegenstand angefasst hat. Denn bei der Berührung werden Schweiß und ölige Substanzen von den Fingern auf die Oberfläche übertragen, was zu einer charakteristischen Markierung führt.
Die meisten Fingerabdrücke sind für das bloße Auge allerdings unsichtbar. Solche „latenten Fingerabdrücke“ müssen daher zuerst mit chemischen oder physikalischen Methoden sichtbar gemacht werden, um sie forensisch auswerten zu können. Dabei kommen in der Regel Farbstoffe oder Fluoreszenzmarker zum Einsatz, die jedoch nicht immer Abdrücke in hoher Auflösung liefern. Oft ist für ihr Anfärben auch eine komplexe Laborausstattung nötig, was die Auswertung zeitintensiv macht.
Hybridmaterial aus drei Komponenten
Ein Team um Lais Oliveira von der Bundesuniversität von Alagoas in Brasilien hat daher nun eine neue Methode entwickelt, um Fingerabdrücke schnell und in hoher Qualität sichtbar zu machen. Dafür entwickelten die Forschenden einen neuen Fluoreszenz-Farbstoff, indem sie verschiedene Materialien kombinierten: MCM-41, Chitosan und Dansylglycin.