Chinesische Forscher haben eine neue Methode entwickelt um Fingerabdrücke schnell und hochaufgelöst sichtbar zu machen: Sie bringen die Wirbel und Linien mittels Elektrochemilumineszenz zum Leuchten. Die Fingerabdrücke sind dabei so fein aufgelöst, dass nicht nur das Rillenmuster, sondern auch Feinmerkmale, wie Verzweigungen und Endungen der Linien, und sogar die Verteilung der Poren in den Furchen zu erkennen sind, wie die Forscher im Fachmagazin „Angewandte Chemie“ berichten.
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Fingerabdrücke sind nicht nur eine wesentlich Säule der Forensik und bei der Identifikation von Personen, sondern können auch für Sicherheitsüberprüfungen, Zugangskontrollen und Beglaubigungen von Dokumenten herangezogen werden. Fingerabdrücke bestehen aus Schweiß, Hautfett und Verbindungen, die in der Umwelt aufgenommen wurden. Mit dem bloßen Auge sind diese latenten Fingerabdrücke oft nicht zu erkennen. Es gibt inzwischen eine Vielzahl an Methoden um sie sichtbar zu machen. Ein Team um Bin Su von der Zhejiang University in China fügt diesem Reigen nun eine weitere interessante Methode hinzu, die auf Elektrochemilumineszenz basiert.
Elektrisch angeregte Reaktion bringt Moleküle zum Leuchten
Als Elektrochemilumineszenz bezeichnet man ein Phänomen, bei dem durch Anlegen einer elektrischen Spannung Elektronen von einer chemischen Verbindung, beispielsweise einem Rutheniumkomplex, auf eine Elektrode übertragen werden. Der Rutheniumkomplex reagiert dann mit einem Reaktionspartner, typischerweise Tripropylamin. Dabei entsteht ein Produkt in einem elektronisch angeregten Zustand, das unter Abstrahlung von Licht in seinen Grundzustand übergeht.