Gegen die Ansteckung: US-Forscher haben einen Luftfilter entwickelt, der das Coronavirus SARS-CoV-2 schon bei einer Passage zu 99,8 Prozent abtötet. Dies könnte das Ansteckungsrisiko durch virenhaltige Aerosole in Innenräumen erheblich senken, wie die Wissenschaftler erklären. Der Filter besteht aus einem elektrisch auf 200 Grad erhitzten Nickelschaum, der in gängige Klimaanlagen und Belüftungen integriert werden kann.
Inzwischen kristallisiert sich heraus, dass das Coronavirus SARS-CoV-2 nicht nur durch beim Husten, Niesen, Sprechen oder Singen freigesetzten Tröpfchen übertragen wird, sondern auch über Aerosole. Sie bestehen aus wenige Nanometer bis Mikrometer kleinen Tröpfchen und Schwebstoffen, die nach dem Ausstoßen mit dem Atem über mehrere Stunden in der Luft schweben bleiben können.
Was tun gegen virenhaltige Aerosole?
„Ein fünf Mikrometer kleines Tröpfchen kann beispielsweise unter typischen Innenraumbedingungen Dutzende Meter weit fliegen, während es aus 1,50 Metern Höhe allmählich zu Boden sinkt“, erklären Lidia Morawska von der University of Technology in Queensland und ihre Kollegen. In geschlossenen Räumen bestehen daher ein erhöhtes Risiko für eine Ansteckung – selbst wenn sonst die Abstandsregeln eingehalten würden.
Wie die Forscher berichten, hat es schon mehrere Superspreading-Ereignisse gegeben, bei denen eine Übertragung des Coronavirus über solche Aerosole die wahrscheinlichste Erklärung darstellt. Umso wichtiger sei es daher, gerade in Zeiten der Lockerung anderer Pandemie-Schutzmaßnahmen für einen adäquaten Schutz gegen virenhaltige Aerosole zu sorgen. Wirksam wäre schon gutes Lüften oder Lüftungsanlagen, die für einen regelmäßigen Luftaustausch sorgen. Auch virentötende Filter oder UV-Licht könnten eingesetzt werden.