Züricher Forschern ist ein entscheidender Durchbruch in der Veredelung von Textilstoffen gelungen. Sie haben mithilfe der Nanotechnologie ein neues Gewebe entwickelt, bei dem es sich um das wasserabweisendste Material der Welt handelt.
Wie die Wissenschaftler in der Fachzeitschrift „Advanced Functional Materials“ berichten, könnten solche wasserabweisenden Textilien schon bald neue Möglichkeiten zum Beispiel für Sportbekleidungen eröffnen.
Nanotechnologie ermöglicht Veredelung von Textilgewebe
Unter der Leitung von Professor Stefan Seeger, Institut für physikalische Chemie der Universität Zürich, haben Schweizer Forschungsgruppen eine revolutionäre Verbesserung für Textilgewebe entwickelt: Sie beschichteten Polyesterstoff mit Milliarden von Silikon-Nanofilamenten.
Wassertropfen bleiben nach Angaben der Wissenschaftler auf diesem Gewebe als sphärische Kugeln stehen und kommen so praktisch nicht mit den darunter liegenden Fasern in Kontakt. Schon bei der geringsten Neigung rollen die Wassertropfen darüberhinaus wie Kugeln rückstandsfrei ab.
Dauerhafter Effekt
Laut Seeger ist das neue Textil das Material mit den weltweit wasserabweisendsten Eigenschaften. Belastungstests haben gezeigt, dass der Effekt auch außerordentlich dauerhaft ist. So konnte das Material während zwei Monaten unter Wasser gehalten werden und blieb trotzdem trocken.
Größtes Potential sehen die Forscher bei Anwendungen für wasserabweisende Sportbekleidung, zum Beispiel trocken bleibende Schwimmanzüge oder für Industrietextilien, wie beispielsweise zur Abdeckung von Flachdächern, zur umweltschonenden Imprägnierung von Holz oder zum Fassadenschutz.
(idw – Universität Zürich, 12.12.2008 – DLO)