Energierohstoffe wie Erdgas, Kohle und Uran stehen auch in den nächsten Jahrzehnten reichlich zur Verfügung. Engpässe drohen in Zukunft hingegen beim Erdöl. Dies ist das Fazit einer aktuellen Studie der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) in Hannover.
{1l}
Bei den ständig steigenden Verbraucherpreisen für Energie fragt man sich im Augenblick: Wie viel Erdöl wurde bislang auf der Erde verbraucht, wie viel Erdöl kann noch gewonnen werden? Welche Veränderungen haben sich bei der Gewinnung und dem Verbrauch von Erdgas und Kohle ergeben? Sind in den kommenden Jahrzehnten Engpässe bei der Versorgung mit Erdöl, Erdgas, Kohle und Uran für die Energieerzeugung absehbar?
Diese und weitere Fragen zur aktuellen Weltlage im Bereich der Energierohstoffe beantwortet jetzt der Report „Reserven, Ressourcen und Verfügbarkeit von Energierohstoffen 2006“ der BGR.
Verfügbarkeit ist endlich
Für alle betrachteten nicht-erneuerbaren Energierohstoffe gilt dabei: Ihre Verfügbarkeit ist endlich. Daher analysiert die BGR in ihrer jährlich aktualisierten Studie einerseits die bekannten, wirtschaftlich nutzbaren Vorkommen, so genannte Reserven. Zudem werden auch die darüber hinaus bekannten oder vermuteten Vorkommen, deren Nutzung zurzeit noch wirtschaftlich uninteressant ist – Ressourcen -, sowie die Entwicklung im Bereich Förderung und Produktion in die Bestandsaufnahme mit einbezogen.
Laut dem Report stehen nun aufgrund der Reserven und Ressourcen Erdgas, Kohle und Uran bei der derzeitig absehbaren Entwicklung auch weiterhin in ausreichender Menge zur Verfügung. Dahingegen warnt die BGR vor möglichen Engpässen bei der Verfügbarkeit von konventionellem Erdöl. Weltweit muss laut der BGR-Studie mit einem Höhepunkt der Förderung von konventionellem Erdöl („Peak Oil“) bis zum Jahr 2020 gerechnet werden.
Kohle satt
Für die Nutzung von Kohle besteht im Vergleich zu den übrigen nicht-erneuerbaren Energierohstoffen nach den Ergebnissen der BGR-Energiexperten das größte Potenzial. Ihre Bedeutung als Energieträger wird insbesondere mit Blick auf die sich weiter rasant entwickelnden Länder China und Indien auch in Zukunft deutlich zunehmen, so die Studie.
(Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR), 28.11.2007 – DLO)