Virtuelle Welt per Augensteuerung? Ein neues Mikrodisplay aus organischen Leuchtdioden könnte genau das ermöglichen: Das von deutschen Forschern entwickelte Display dient nicht nur als Anzeige – es enthält auch einen Kamera-Chip, der die Augenbewegungen des Nutzers wahrnimmt und als Steuerbefehle interpretiert.
Die Welt der Wearables ist bunt und vielfältig: Armbänder, die den Puls messen, Knöpfe, die bei Erhalt einer E-Mail farbwechselnd darauf aufmerksam machen oder Brillen, die Hinweise zur Umgebung ins Blickfeld einblenden. Diese eingeblendeten Informationen lassen sich sogar allein mit den Augen steuern: Ein Monteur kann beispielsweise ein Handbuch lesen und mit den Augen weiterblättern, ohne die Arbeit zu unterbrechen.
In vieler Hinsicht ein Quantensprung
Möglich macht dies ein sogenanntes bidirektionales Mikrodisplay auf der Grundlage organischer Leuchtdioden (OLED). Dieses Display dient einerseits als Anzeigeelement, es enthält aber auch einen Bildsensor wie eine Digitalkamera. Dieser Sensor nimmt die Augenbewegungen des Nutzers auf und ermöglicht eine Interaktion mit den angezeigten Informationen.
Wissenschaftler um Bernd Richter vom Fraunhofer-Institut für Organische Elektronik, Elektronenstrahl- und Plasmatechnik (FEP) haben solche Displays nun entscheidend weiterentwickelt. In ihrem neuen Vollfarb-OLED-Mikrodisplay erreichen sowohl die Displayfunktion als auch die integrierte Kamera SVGA-Auflösung. “ Die neue Generation bidirektionaler Mikrodisplays stellt in vielerlei Hinsicht einen Quantensprung dar“, sagt Richter.