Es knackst und rauscht, „Schnee“ verschleiert das Fernsehbild – gerade bei starken Unwettern stören diese Phänomene noch immer ab uhd zu den Empfang. Doch damit könnte bald Schluss sein. Wissenschaftler haben ein mathematisches Verfahren entwickelt, das zur Behebung von "Rausch-Problemen" – etwa bei Fernseh- und Radioempfang – beitragen könnte.
Rauschen verschleiert die Information von Signalen. Ein verrauschter Radiosender oder ein verrauschtes Fernsehbild erschwert es, die gewünschte Nachricht zu verstehen. Wissenschaftlern der Universitäten Oldenburg, Münster und Stuttgart ist es nun gelungen, das Rauschen quasi zu überlisten. Mit einem neu entwickelten mathematischen Verfahren vermögen sie aus verrauschten Signalen exakt den "deterministischen Informationsgehalt" zu bestimmen, das heißt unterschiedliche Rauscheinflüsse zu trennen und quantitativ zu erfassen. Über ihre Ergebnisse, die Konsequenzen für eine Reihe praktischer Anwendungsbereiche erwarten lassen, berichten sie in der renommierten Fachzeitschrift Physical Review Letters.
"Schon unsere Vorarbeiten", so Prof. Dr. Joachim Peinke, Institut für Physik der Universität Oldenburg, "ließen eine Vielzahl von Anwendungsmöglichkeiten in unterschiedlichen Bereichen erkennen. Dazu zählen beispielsweise Datenanalysen zur Diagnose von Herzkrankheiten, die Frühwarnung vor Erdbeben oder Analysen von Börsenkursen." Aufgrund der Ergebnisse sei zu erwarten, dass auch eine Vielzahl von alten Messungen neu ausgewertet werden und zu neuen Erkenntnissen führen könnten.
(Universität Oldenburg, 26.09.2006 – NPO)