Poren für mehr Power: Neuartige Elektroden könnten den Weg für eine leistungsfähigere Generation von Batterien ebnen. Mit dem entwickelten Material aus „löchrigem“ Graphen gelingt der Spagat zwischen Stromleitung und Ionentransport. So lassen sich erstmals besonders hohe Kapazitäten ohne größere Leistungseinbußen erzielen, wie die Forscher im Fachmagazin „Science“ berichten. Batterien könnten dank dieser Elektroden mehr Energie speichern und schneller geladen werden als bisher.
Bei der Verbesserung von Batterien werden oft nanostrukturierte Materialien eingesetzt, um die Leistung der Zellen zu erhöhen. So erreicht ein Turbo-Akku die 16-fache Ladegeschwindigkeit einer herkömmlichen Batterie, unter anderem dank der Verwendung von Graphen. Dieses Wundermaterial nutzen auch Hongtao Sun und seine Kollegen von der University of California in Los Angeles für ihr Batteriekonzept mit neuartigen Elektroden.
Eine Gratwanderung
Das Problem vieler moderner Batterie-Elektroden: Sie sind nur bei sehr geringer Beladung des Trägermaterials mit dem nanostrukturierten aktiven Speichermaterial leistungsstark. Denn während der Lade- und Entladeprozesse müssen sowohl Elektronen also auch elektrisch geladene Ionen durch das Elektrodenmaterial wandern.
Diese Wanderung wird erschwert, wenn man bei der Herstellung des Elektrodenmaterials „zu dick aufträgt“, sprich zu viel des aktiven Materials auf den Träger aufbringt. Eine Zwickmühle: Denn einerseits möchte man möglichst hohe Beladungen einstellen um viel Energie speichern zu können. Andererseits muss die Beladung klein gehalten werden, damit die Ionen noch ungehindert durch die Elektrode wandern und eine hohe Ladegeschwindigkeit ermöglichen.