Durchbruch für die Quantenkommunikation: Forscher haben erstmals ein gut skalierbares Quanten-Netzwerk entwickelt. In ihm können mehrere Nutzer frei untereinander kommunizieren, ohne dass teure Hardware-Knoten oder aktive Umschalter nötig sind. In einem ersten Test funktionierte dieses Quanten-Netzwerk mit acht Teilnehmern sogar über das städtische Glasfasernetz, wie die Physiker im Fachmagazin „Science Advances“ berichten.
Dank quantenphysikalischer Phänomene wie der Verschränkung lassen sich Daten mittels Quantenkommunikation abhörsicher übertragen – innerhalb einer Stadt, über Kontinente hinweg und sogar bis in den Orbit. Die Informationen werden dabei durch Laserphotonen über das städtische Glasfasernetz, per Unterseekabel oder auch durch die Luft transportiert. Bisher allerdings ließen sich die dafür nötigen Quantenschlüssel in Form verschränkter Photonenpaare jeweils nur zwischen zwei Nutzern teilen.

Das Problem der Skalierung
Doch um eines Tages ein größeres Quanten-Netzwerk oder sogar ein Quanten-Internet aufzubauen, muss das Teilen der Quantenschlüssel zwischen mehr als nur zwei Nutzern möglich sein. Um das erreichen, sind bisher jedoch entweder zusätzliche Hardware-Knoten nötig, die die Sicherheit des Netzwerks herabsetzen, oder aber man nutzt Schaltungen, durch die zumindest nacheinander wechselnde Nutzerpaare kommunizieren können.
„Bisher nutzte man für die Ausdehnung des Netzwerks aufwändige Infrastruktur und ein System, das für jeden zusätzlichen Nutzer einen weiteren Transmitter und Receiver benötigt“, erklärt Erstautor Siddarth Joshi von der University of Bristol. „Botschaften auf diese Weise auszutauschen – über sogenannte trusted nodes – ist aber nicht optimal, weil es viel zusätzliche Hardware braucht und die Sicherheit verringert.“