Acht statt zwei: Forscher haben einen Weg gefunden, Quantenübertragungen robuster und leistungsfähiger zu machen. Dafür verschränken sie die informationstragenden Photonen über acht räumliche Zustände, statt nur zwei Polarisationsrichtungen zur Kodierung zu nutzen. Der Vorteil: Die Photonen mit den höherdimensional verschränkten Quantenzuständen können mehr Informationen transportieren und sind unempfindlicher gegenüber Störeffekten, wie die Physiker berichten.
Die Quantenkommunikation gilt als besonders zukunftsträchtig. Denn durch die Nutzung verschränkter Photonen als Quantenschlüssel lässt sich Information instantan, manipulationssicher und über große Entfernungen hinweg übertragen. Erste Übertragungen von Quanteninformationen in Glasfasernetzen und Seekabeln, durch die Luft und sogar über Satellit waren schon erfolgreich. Auch erste Vorstufen eines Quanten-Internets sind bereits im Test.
Robuster durch multidimensionale Verschränkung
Allerdings: Die verschränkten Photonen reagieren sehr sensibel auf Störungen und verlieren schnell ihre Kopplung. „Kein Quantensystem lässt sich perfekt gegenüber Störungen von außen abschirmen. Doch wenn es in Kontakt mit Störungen kommt, dann passiert es sehr leicht, dass es seine Quanteneigenschaften verliert: Die Quantenverschränkungen werden zerstört“, erklärt Seniorautor Marcus Huber von der Technischen Universität Wien.
Schon länger suchen Huber und sein Team daher nach Möglichkeiten, Quantenübertragungen robuster zu machen. Erste Tests haben gezeigt, dass sich dies durch eine multidimensionale Verschränkung erreichen lässt: Die Photonen kodieren die Information nicht nur in zwei Quantenzuständen wie ihrer Polarisationsrichtung, sondern sind auch in weiteren Merkmalen miteinander verschränkt.