Rechnen mit Atomen: Forscher haben eine Methode entwickelt, mit der man eng benachbarte Quantenbits auf einem Siliziumchip einzeln und störungsfrei ansteuern kann – eine wichtige Voraussetzung für Quantencomputer. Der Trick dahinter: Die Quantenbits bestehen aus einer unterschiedlichen Zahl von Phosphoratomen – und reagieren dadurch auf verschiedene Frequenzen der Steuersignale, wie die Forscher im Fachmagazin „Science Advances“ berichten.
Sie bestehen aus Atomen, Ionen oder Molekülen: In Quantencomputern übernehmen kleinste Teilchen die Aufgabe von Transistoren und Gates. Dank Phänomenen wie der Überlagerung und Verschränkung könne diese Quantenbits selbst komplexe Aufgaben parallel abarbeiten und so höhere Leistungen erreichen als herkömmliche Rechner. Noch steckt die Technologie zwar erst in den Anfängen, aber erste kommerzielle Quantencomputer gibt es bereits. Zwei Quantenrechner haben sich sogar schon im Duell gemessen.
Bevor Quantencomputer aber massentauglich werden, gibt es einige Hürden zu überwinden. So müssen die Quantenbits ihre Verschränkung und Überlagerung möglichst lange und stabil aufrechterhalten können. Zudem muss es möglich sein, sie einzeln zu kontrollieren und auszulesen, ohne ihre Funktionsfähigkeit zu stören.
Phosphoratome als Quantenbits
Ein entscheidender Schritt dahin ist nun Samuel Hile von der University of New South Wales und seinen Kollegen gelungen. Sie hatten vor einigen Jahren den kleinsten Transistor der Welt konstruiert – ein Bauteil, das nur aus einem Phosphoratom, eingebettet in eine Siliziumoberfläche, besteht. Ihre neue Studie baut nun auf diesen Phosphor-Quantenbits auf.