Quanten-Supremat: Erneut hat ein Quantencomputer seine Überlegenheit gegenüber Supercomputern bewiesen – diesmal jedoch mit weit geringerer Fehlerquote als bei bisherigen Ansätzen. Der 56-Qubit-Rechner von Quantinuum knackte die Testaufgabe 100x effizienter und mit einer XEB-Zuverlässigkeitsquote von 35 Prozent – Googles „Sycamore“ erreichte 2019 bei der gleichen Aufgabe nur 0,2 Prozent. Möglich wurde dies dank neuer Quantenarchitekturen, die auf Fehlerarmut statt bloßer Erhöhung der Qubit-Zahlen ausgerichtet sind.
Quantencomputer gelten als Rechner der Zukunft, ihre Schnelligkeit und Effizienz kann selbst die von Supercomputern übertreffen. Das Problem jedoch: Die aus Ionen, supraleitenden Quantenpunkten oder Atomen bestehenden Quantenbits solcher Rechner sind extrem fehleranfällig, schon kleine Störungen können sie aus ihrer quantenphysikalischen Verschränkung und Überlagerung reißen – und mit der Zahl der Qubits steigt die Fehlerrate.
Unter anderem deshalb setzen Unternehmen wie Google, Microsoft oder IBM inzwischen nicht mehr nur auf Quantencomputer mit immer mehr Qubits, sondern arbeiten an robusten, fehlerarmen Architekturen – beispielsweise in Form spezieller „Wächter-Qubits“ oder der „Zero Noise Extrapolation“ getauften Methode.
Ionen-Quantencomputer im Benchmark-Test
Jetzt hat ein Quantenrechner des US-Unternehmens Quantinuum in dieser Hinsicht einen neuen Rekord aufgestellt. Der Quantencomputer H2-1 ist zum einen der erste auf Ionen basierende Rechner mit 56 Qubits – solche Ionen-Qubits gelten als besonders robust und benötigen weniger starke Kühlung als supraleitende Quantenpunkte. Zum andern jedoch demonstrierte der H2-1-Rechner seine Überlegenheit gegenüber Supercomputers mit weit geringerer Fehlerquote als bisherige Ansätze, wie Quantinuum mittelte.