Einem internationalen Wissenschaftlerteam ist erstmals der experimentelle Nachweis eines viel versprechenden Quantenzustandes in Halbleiter-Nanostrukturen gelungen. Die neuen Ergebnisse sind ein wichtiger Schritt zur Entwicklung eines Quantenrechners, so die Forscher in der Fachzeitschrift Nature Physics.
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Quantenrechner nutzen die Quantenphysik um Aufgaben zu lösen, die für gewöhnliche Computer praktisch unlösbar sind. Falls Quantencomputer hergestellt werden könnten, würde das unsere Gesellschaft wohl in ähnlich weitgehender Weise wie die Erfindung der heutigen Computer verändern. In den letzten Jahren sind schon wichtige Durchbrüche gelungen, aber verlustfreie Speicherung von Quanteninformation ist eine große Herausforderung.
Kann ein Apfel zu einer Tasse werden?
Abhilfe erhoffen sich einige Forscher, indem Sie Daten topologisch speichern, das heißt in Eigenschaften, die bei kontinuierlichen Verformungen erhalten bleiben. Zum Beispiel kann ein Apfel nicht kontinuierlich in eine Tasse mit Henkel umgeformt werden, denn die Tasse weist ein Loch (im Henkel) auf. Die Unempfindlichkeit topologischer Information gegenüber Störungen oder Deformationen kann sie vor Verlust bewahren. In einem topologischen Quantenrechner wäre somit die große Hürde des Quanteninformationsverlustes überwunden.