Die Reise zu zwei der größten Asteroiden des Sonnensystems hat begonnen: Um 13.34 Uhr mitteleuropäischer Zeit ist gestern die NASA-Raumsonde Dawn an Bord einer Delta II-Rakete vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral ins All gestartet. Ziel der über fünf Milliarden Kilometer langen Mission sind die Asteroiden Vesta und Ceres.
Ausgestattet mit speziellen Kameras soll die Sonde das Licht der Asteroiden vom ultravioletten bis hin zu infraroten Spektralbereich einfangen. Von den Beobachtungen der Mission Dawn, zu deutsch Morgendämmerung, erhoffen sich die Forscher neue Erkenntnisse über die Entstehung unseres Sonnensystems.
Während der Mission soll ein präzises Bildkartenwerk von jeweils mindestens 80 Prozent der Oberfläche der beiden Asteroiden erstellt werden. Die Wissenschaftler wollen dabei zweihundert Jahre, nachdem der Bremer Arzt und Astronom Heinrich Olbers Vesta mit dem Teleskop aufspürte, deren Topographie und mineralogische Zusammensetzung untersuchen. Außerdem wird der vom Schwerefeld der beiden massiven Körper minimal beeinflusste Funkverkehr zwischen der Sonde und der Erde auf winzige Veränderungen analysiert, um Informationen über das Gravitationsfeld der beiden Körper zu erhalten.
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24 Minuten nach dem Start löste sich das 1.217 Kilogramm schwere Raumschiff Dawn von der Trägerrakete. Wenig später hat es dann an seinen beiden Seiten jeweils ein acht Meter langes Solarzellenpanel entfaltet. Die Solarpanelen erzeugen insgesamt zehn Kilowatt Leistung. Mit ihren drei Ionenstrahl-Triebwerken kann Dawn weite Strecken sehr viel effektiver als mit konventionellen Raketenantrieben zurückgelegen. Die Sonde entfernt sich nun von der Erde auf einer spiralförmigen Bahn durch das Sonnensystem – zunächst ganz langsam, aber kontinuierlich beschleunigend. Im März 2009 soll sie den Mars passieren und die Wechselwirkung mit dem Schwerefeld des Planeten nutzen, um ihre Fahrt nochmals zu beschleunigen.