Massiv parallele Signale: Forscher haben einen neuen Rekord in der Datenübertragung mit Licht erreicht. Mit Hilfe eines Mikroresonators aus Siliziumnitrid erzeugten sie spezielle Lichtsignale, die über eine Entfernung von 75 Kilometern mehr als 50 Terabit Daten pro Sekunde übertragen können – dies entspricht fünf Milliarden Telefonaten pro Sekunde. Möglich wurde dies, weil die Daten durch die 179 Trägerwellen zweier sogenannter Laser-Frequenzkämme parallel übertragen wurden.
Wenn es um große Datenmengen und hohe Geschwindigkeiten geht, führt an der optischen Datenübertragung kein Weg vorbei. Meist werden die Lasersignale mittels Glasfaser übertragen, aber auch erste Versuche mit einer Übertragung durch die Luft laufen bereits. Wie hoch die Datenrate dabei ist, hängt entscheidend von der Form und Art der optischen Signale ab.
Lichtpakete ohne Streuverluste
Besonders hohe Übertragungsraten lassen sich mit sogenannten Solitonen erzielen. Diese Lichtwellenpakete breiten sich in einem Medium aus, ohne dabei ihre Form zu verändern. Herkömmliche Lasersignale dagegen weiten sich in der Glasfaser mit zunehmender Laufstrecke auf und werden dadurch schwächer.
Jetzt haben Forscher des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) einen Chip entwickelt, der viele parallele Solitonen-Trägerwellen auf einmal produzieren kann und dadurch große Bandbreiten und hohe Übertragungsgeschwindigkeiten erreicht. Möglich wird dies durch Mikroresonatoren aus Siliziumnitrid. Diese in einen Chip integrierten Lichtquellen erzeugen Lichtpakete, die zirkulieren und sich so überlagern, dass sogenannte Frequenzkämme entstehen.