Schwere Folgen: Die Schadstoffemissionen der Schifffahrt schaden nicht nur unserer Lunge, sie beeinträchtigen auch wichtige Akteure unseres Immunsystems – die Fresszellen. Im Experiment erwiesen sich vor allem die Nanopartikel aus den Abgasen als tödlich für die Makropagen. Wichtiger als das Verbot von Schweröl wäre daher aus Sicht der Forscher die konsequente Einführung von Partikelfiltern in der Schifffahrt.
Schiffe wie Frachter und Luxusdampfer sind zwar nützlich, können aber auch enorme Drecksschleudern sein. Bei der Verbrennung von Schweröl- und Destillatkraftstoff (Diesel) entstehen jede Menge Schadstoffe, darunter Schwefeloxide, Stickoxide, Kohlenstoffdioxid, Rußpartikel und Feinstaub. Diese tragen wiederum einen großen Teil zur Umweltverschmutzung bei. Die entstehenden Ruß- und Feinstaubpartikel sind zudem gesundheitsschädlich und der Grund für Krankheiten wie einer chronisch obstruktiven Bronchitis (COPD) sowie Lungenkrebs.
Makrophagen reagieren empfindlich
Ralf Zimmermann vom Helmholtz Zentrum München hat mit seinem Team die Folgen dieser Emissionen genauer untersucht und dabei festgestellt, dass auch die Makrophagen unserer Immunabwehr von den Schiffs-Schadstoffen beeinträchtigt werden.
„Makrophagen sind als Fresszellen des Immunsystems bekannt und reagieren empfindlicher auf in der Lunge abgeschiedene Partikel als Lungenepithelzellen, da sie sozusagen die ‚first line of response‘ zur Bekämpfung von in die Lunge eingedrungenen Fremdkörpern wie Keimen oder eben auch Feinstaubpartikeln darstellen“, erklärt Zimmermanns Kollege, Sean Sapcariu.