Überraschende Erkenntnis: Wenn Fleecekleidung und andere synthetische Textilien im Schonprogramm gewaschen werden, gelangen mehr Mikroplastik-Fasern ins Abwasser als beim Standardwaschgang, wie ein Experiment enthüllt. Im Test produzierte der Schongang 800.000 Mikrofasern mehr als ein Buntwäsche-Programm. Der Grund: Entscheidend für die Fasermenge ist offenbar das Wasservolumen, nicht die Temperatur oder die mechanische Belastung.
Ob im Ozean, in Flüssen, im Boden, in der Luft oder im Eis der Polargebiete: Mikroplastik findet sich längst überall. Auch in unserem Trinkwasser, in Nahrungsmitteln und in unserem eigenen Körper finden sich Massen dieser winzigen Kunststoffreste. Ein Großteil dieses Mikroplastiks entsteht durch zerfallenden Plastikabfall, es gelangt aber auch durch Reifenabrieb, Abgase oder Abwasser in die Umwelt.
Eine Hauptquelle von Mikroplastik-Fasern sind jedoch Fleecepullis und andere Kleidung aus synthetischen Materialien. Vor allem beim Waschen lösen sich die mikroskopisch kleinen Fasern aus dem Gewebe und werden mit dem Abwasser in die Kanalisation gespült. Weil die meisten Kläranlagen diese Mikrofasern nicht herausfiltern können, gelangt das Mikroplastik so in Flüsse und Umwelt.
Polyester-T-Shirts im Waschtest
Doch wie viele Mikroplastik-Fasern werden beim Waschen konkret frei? Und welche Rolle spielt dafür die Art des Waschens? Das haben nun Max Kelly von der Newcastle University und seine Kollegen in einem Experiment untersucht. Dafür nutzten sie ein sogenanntes Tergotometer – ein Gerät, das aus acht Waschmaschinen im Kleinformat besteht, und das in der Industrie beispielsweise zum Test von Waschmitteln eingesetzt wird.