Dreimal „sehr gut“, einmal „gut“ für deutsche Tunnel, ähnlich überzeugend die neun anderen europäischen Röhren: Dies ist das Ergebnis des aktuellen ADAC-Tunneltests, der damit das bisher beste Ergebnis in seiner elfjährigen Geschichte erzielte. Nur der Schweizer Tunnel Vue-des-Alpes „tanzte“ aus der Reihe und erreichte nur ein „ausreichend“.
Aus deutscher Sicht lag der Fokus des Tests laut dem ADAC dieses Mal auf Stadttunneln: dem Brudermühltunnel auf dem Mittleren Ring in München, dem Schlossbergtunnel in Heidelberg, dem Tunnel Flughafen Tegel auf der Berliner Stadtautobahn und dem Warnowtunnel in Rostock. Dieser erhielt Bestnoten, weil er über modernste Sicherheitstechnik wie Lüftung, Ampeln und Schranken vor den Portalen, Videoüberwachung, gut gekennzeichnete Rettungswege und automatisches Brandmeldesystem verfügt.
Helle Röhren und breite Fahrspuren
Ebenfalls einen Spitzenwert erreichte der Brudermühltunnel, der mit bis zu 109.000 Fahrzeugen pro Tag einer starken Verkehrsbelastung ausgesetzt ist. Lob gab es von den Testern vor allem für die zwei sehr hellen Röhren mit ausreichend breiten Fahrspuren und Pannenbuchten in kurzem Abstand, Notausgängen sogar alle 60 Meter, die moderne Videoüberwachung und das sehr gute Zusammenspiel von Betreibern und Einsatzkräften.
Beim Schlossbergtunnel überzeugte den ADAC die optimale Sanierung. Der einröhrige Veteran, 1862 ursprünglich als Eisenbahntunnel konzipiert, dient erst seit 1968 dem Straßenverkehr. Zwar fehlen Pannenbuchten neben den engen Fahrbahnen, dafür aber verfügt er über ein modernes Sicherheitskonzept mit Notfallmanagement, Brandschutz und Lüftung.