Do it yourself: Aus normalen Legosteinen und den Linsen aus einem Handy lässt sich relativ einfach ein auflösungsstarkes Mikroskop basteln. Wie das geht und was man dafür benötigt, beschreibt nun ein Forscherteam. Einmal aufgebaut, kann ihr Lego-Mikroskop Proben 224-fach vergrößern und erreicht eine Auflösung von 0,78 Mikrometern – das ist genug, um Details von Zellen, einzelligen Wasserorganismen oder den Eiern von Salzkrebschen sichtbar zu machen.
Die Erfindung des Lichtmikroskops durch Antoni van Leeuwenhoek leitete eine ganz neue Ära der Wissenschaft ein. Denn erstmals wurden nun die Strukturen und Organismen der Mikrowelt sichtbar und erforschbar. Seither hat das Mikroskop nicht nur unzählige wissenschaftliche Entdeckungen ermöglicht, es wurde auch zu neuen, noch leistungsfähigeren Varianten weiterentwickelt. Allerdings: Die meisten modernen Mikroskope sind nicht unbedingt billig und ein Selberbauen kaum möglich.
Ein Mikroskop aus Legosteinen
Doch es geht auch anders: Bart Vos von der Universität Münster und sein Team haben ein Mikroskop entwickelt, das selbst Kinder bauen und benutzen können. Es besteht zudem aus Einzelteilen, die wenig kosten und nahezu überall verfügbar sind: Legosteinen. „Die einzigen nicht-Lego-Komponenten sind die beiden optischen Linsen“, erklären die Forscher. Diese können entweder aus einem Handy entnommen werden oder man bekommt sie für nur rund vier Euro im Handel.
Den Korpus des Mikroskops bildet ein turmartiger Bau aus normalen Legosteinen. Der Probentisch ist ein flaches Bauteil mit einer Lücke in der Mitte. Über ein seitliches Getriebe und einen Drehknopf ist der Tisch vertikal verstellbar. Für die Durchleuchtung der Probe sorgt ein Legostein mit integrierter LED. Weil diese standardmäßig orangefarben ist, muss sie gegen eine weiße LED ausgetauscht werden. „Das ist aber relativ simpel“, so die Forscher.