Datenaustausch im Verborgenen: Smartphone-Apps geben häufiger persönliche Daten an Dritte weiter als gedacht. Eine Studie zeigt: Immerhin 70 Prozent der im Test untersuchten Anwendungen übermitteln sensible Informationen an Drittanbieter wie Google Analytics, ohne dass der Nutzer etwas davon mitbekommt. Sogar speziell für Kinder entwickelte Apps sind demnach von den Datentransfers betroffen.
Viele Dinge, die wir heute in unserem Alltag tun, hinterlassen eine digitale Spur. Beim Einkauf mit der Kreditkarte, Surfen im Internet oder Nutzen des Smartphones geben wir oft mehr von uns preis als uns bewusst ist. So lassen sich aus vermeintlich anonymisierten Datensätzen zum Beispiel Abonnenten von Streamingdiensten identifizieren oder Kreditkartenbesitzer ihren Einkäufen zuordnen.
Zudem geben Apps auf Fitnesstrackern oder dem Smartphone persönliche Informationen häufig ohne unser Wissen an Dritte weiter – sei es unabsichtlich durch Sicherheitslücken oder ganz bewusst. Nicht selten helfen Drittanbieter wie Google Analytics App-Entwicklern etwa dabei, das Verhalten der Nutzer zu analysieren, Verbindungen zu den Sozialen Medien zu erstellen oder mit der Platzierung personalisierter Werbung Geld zu verdienen.
Datenaustausch offengelegt
Doch wie weit verbreitet ist dieses Phänomen? Wissenschaftler um Narseo Vallina-Rodriguez von der University of California in Berkeley haben nun untersucht, wie oft Apps sensible Daten weitergeben, ohne dass der Nutzer etwas davon mitbekommt. Zu diesem Zweck entwickelten die Forscher eine eigene Android-App namens Lumen Privacy Monitor. Diese Anwendung registriert, wenn Apps persönliche Informationen an Dritte verschicken.