Abkürzung zum Trendgetränk: Bisher braucht kalt gebrühter Kaffee mindestens zwölf Stunden, bis er sein Aroma entfaltet. Doch jetzt haben Forschende eine Methode entdeckt, mit der eine Tasse Cold Brew schon in drei Minuten fertig ist. Möglich wird dies durch einen ultrakurzen Laserpuls, der die Inhaltsstoffe des Kaffeepulvers freisetzt, ohne das Getränk zu erhitzen. Wie Analysen belegen, entspricht der resultierende Kaffee in Aroma und Zusammensetzung dem klassischen Cold Brew.
Vor allem im Sommer liegt er im Trend: Cold Brew Coffee erfreut sich wachsender Beliebtheit, wie rasant steigende Verkaufszahlen belegen. Das Problem jedoch: Um diesen „kalt gebrühten“ Kaffee herzustellen, braucht man viel Zeit und Geduld. Denn dafür muss das Kaffeepulver mehr als zwölf Stunden in kaltem Wasser ziehen. Erst dann haben sich die Inhaltsstoffe aus dem Kaffee gelöst, die dem Cold Brew seinen besonders milden, weniger sauren und bitteren Geschmack verleihen.
„Diese zeitraubende Zubereitung macht den Genuss von Cold Brew wenig flexibel und spontan verglichen mit klassisch gebrühtem Kaffee“, erklären Anna Ziefuß von der Universität Duisburg-Essen und ihre Kollegen. Sich mal eben zuhause einen kalt gebrühten Kaffee machen, funktioniert nicht – und bisher können auch spezielle Kaffeemaschinen den Prozess kaum abkürzen.
Laserpulse statt langem Ziehen
Doch jetzt gibt es Abhilfe: Ziefuß und ihr Team haben eine Methode gefunden, mit der sich Cold Brew in nur drei Minuten herstellen lässt – dank ultrakurzer Laserpulse. Auf die Idee kamen die Forschenden durch das sogenannte Laser-Post-Processing, eine Laserbehandlung von Partikelsuspensionen, mit der unter anderem Nanopartikel aus größeren Ausgangsteilchen erzeugt werden können. Der Laserbeschuss zersprengt die Teilchen und löst so die gewünschten Komponenten heraus.