Heute beginnt in Bonn eine 14tägige UN-Verhandlungsrunde, um Strategien und Ziele für den nächsten Weltklimagipfel abzustimmen. Die 16. Vertragsstaatenkonferenz (COP16) findet vom 29. November bis 10. Dezember 2010 in Mexiko statt. Die Natur- und Umweltschutzorganisation WWF forderte anlässlich der Veranstaltung, dass die UN-Klimagespräche in Bonn und die darauf folgenden G8 und G20 Gipfel ein Vorwärtskommen in einigen wichtigen Kernpunkten der Klimapolitik ermöglichen müssen.
{1r}
„Kopenhagen hat nicht das Abkommen geliefert, das die Welt gebraucht hätte, aber es hat in einigen Teilaspekte wichtige Fortschritte gegeben“, erklärte Regine Günther, Leiterin Klimapolitik beim WWF. In Bonn würde es jetzt darum gehen, genau dort wieder anzusetzen und diese Punkte auf der nächsten Klimakonferenz in Mexiko final zum Abschluss zu bringen.
2011 neues Klimaabkommen?
Nach Ansicht des WWF könnten die Delegierten in Bonn wichtige Debatten, wie die um Finanzierungsfragen, Entwaldung (REDD+), Technologietransfer und Anpassungsmaßnahmen Ende des Jahres in Cancún abschließen und 2011 in Südafrika in einem weltweiten Klimaabkommen zusammenfassen.
„Fortschritte in diesen Bereichen würden signalisieren, dass die internationale Staatengemeinschaft weiterhin ernsthaft an einem neuen Abkommen arbeitet. Die erste Verpflichtungsperiode des Kyoto-Protokolls läuft 2012 aus. Spätestens in Südafrika muss klar sein, wie es danach weitergeht“, so Günther. Darüber hinaus müsse geklärt werden, wie die gewaltige Lücke zwischen den bisher angegebenen und den notwendigen Emissionsminderungen der einzelnen Staaten geschlossen werden kann.
G8 und G20-Gipfel im Zeichen des Klimas?
Eine zweite wichtige Etappe im Klimaprozess sind laut WWF die im Juni 2010 anstehenden G8 und G20-Gipfel auf denen die ausstehende Klimafinanzierung auf der Tagesordnung steht. Die Staats- und Regierungschefs müssten hier neue Quellen für die Klimafinanzierung identifizieren, wie beispielsweise eine Finanztransaktionssteuer oder Emissionsabgaben auf CO2 aus der Schiff- und Luftfahrt. Außerdem müssten die Subventionen für fossile Brennstoffe in innovativere und ökologischere Techniken zur Energiegewinnung umgelenkt werden.
„Die internationale Politik muss entschieden stärker die Weichen in Richtung kohlenstofffreies Wirtschaften stellen als bisher geschehen“, so Günther.
(WWF Deutschland, 31.05.2010 – DLO)