Guter Start, feurige Landung: Der Prototyp einer neuen SpaceX-Rakete ist am Mittwoch bei der Landung explodiert. Die SN8, ein Prototyp für künftige „Starship“-Flüge, absolvierte erstmals einen mehrere Kilometer honen suborbitalen Flug und sollte dann wieder sanft am Boden aufsetzen. Doch das Manöver ging schief und die Rakete explodierte beim Aufprall. SpaceX wertet den Testflug trotzdem als Erfolg.
Das private Raumfahrtunternehmen SpaceX, gegründet von Tesla-Chef Elon Musk, ist schon länger gut im Geschäft. Seine Falcon-9-Raketen bringen Satelliten ins All, Fracht zur ISS und transportieren seit 2020 auch Astronauten in den Erdorbit. Die leistungsfähigere Falcon-Heavy-Rakete bewies 2018, dass sie größere Lasten sogar über die Erdumlaufbahn hinaus bringen kann – beim Jungfernflug war es medienwirksam ein Tesla-Sportwagen.
Doch Elon Musk will mehr: Bereits 2016 kündigte er an, dass SpaceX auch bemannte Flüge zum Mond und Marsmissionen anstrebt. Ein Mondtourist in spe hat bereits einen Flug gebucht. Für diese Pläne benötigt SpaceX allerdings eine Rakete, deren Tragkraft der der legendären Saturn V nahekommt. Erbringen soll diese Leistung die Super Heavy Rocket, gemeinsam mit ihrer Kapsel auch als Starship bezeichnet.
Suborbitaler Testflug für den Starship-Prototyp
Einen Prototyp dieser 120 Meter langen Rakete hat SpaceX nun am 09. Dezember 2020 in einem suborbitalen, bis in rund zwölf Kilometer Höhe gehenden Flug getestet. „Dieser suborbitale Flug soll eine Reihe von Dingen testen, von der Funktion der drei Raptoren-Triebwerke bis zum aerodynamischen Verhalten des Vehikels und den Wechseln zwischen den Kraftstoffen“, erklärt SpaceX dazu.
Dieser erste Testflug in mehr als 150 Meter Höhe und mit drei statt nur einem Raptor-Triebwerk sollte zudem das Landemanöver vollführen, bei dem die Rakete durch Zünden ihrer Triebwerke abbremst und kontrolliert wieder auf dem Boden aufsetzt. „Dieses Landing-Flip-Manöver wäre das erste Mal für eine Rakete dieser Größe“, so das Raumfahrtunternehmen.
Guter Start, feurige Landung
Tatsächlich verlief der Start des Raketen-Prototyps am Mittwoch zunächst korrekt. Nachdem die Rakete eine Strecke auf gerader Linie geflogen war, wurden die drei Antriebe nacheinander abgeschaltet. Nach vier Minuten und 45 Sekunden begann die Rakete mit der Landung. Bei dem Landemanöver wurden die Antriebe wieder aktiviert, um die Rakete in die dafür nötige senkrechte Position zu bringen.
Doch das ging schief. Offenbar war der Schub der Triebwerke zu gering, so dass die Rakete nicht stark genug abgebremst wurde. Dadurch prallte das Vehikel hart auf und es kam zu einer Explosion. Die Rakete wurde bis auf einen Teil ihrer kegelförmigen Front zerstört. Dennoch wertet SpaceX diesen Flug als Erfolg: “ Wir haben alle Daten, die wir brauchen!“, twitterte Elon Musk. Wie er erklärte, gehe es bei solchen Testflügen darum, dazuzulernen – und das könne man auch in solchen Fällen.
Quelle: SpaceX, Agence France Presse