Der Weg zum Bau einer der weltweit größten Beschleunigeranlagen in Deutschland ist frei. Hochrangige Vertreter aus den beteiligten Staaten haben sich am Mittwoch in Darmstadt getroffen, um den Projektstart der Beschleunigeranlage FAIR bekannt zu geben.
Mehr als 3000 Wissenschaftler aus aller Welt werden in wenigen Jahren die Experimente im Forschungszentrum FAIR (Facility for Antiproton and Ion Research) nutzen können. FAIR baut auf den bestehenden Beschleunigeranlagen der Gesellschaft für Schwerionenforschung (GSI) auf. Das Herzstück von FAIR ist ein unterirdisch verlaufender supraleitender Doppelringbeschleuniger mit einem Umfang von 1.100 Metern. An diesen schließt sich ein komplexes System von Speicherringen und Experimentierstationen an.
Antworten auf fundamentale physikalische Fragen
„Inzwischen beteiligen sich 15 Länder an diesem weltweit einzigartigen Großgerät“, erklärt Professor Jürgen Mlynek, Präsident der Helmholtz- Gemeinschaft. In der Endausbaustufe soll FAIR rund 1,2 Milliarden Euro kosten. 65 Prozent trägt der Bund und zehn Prozent das Land Hessen, so dass Deutschland insgesamt 75 Prozent der Kosten schultert. Das restliche Viertel steuern die beteiligten Partnerländern bei.
„Mit FAIR sollen einige sehr fundamentale Fragen der Physik beantwortet werden, die wir bisher nicht experimentell untersuchen konnten“, erklärt Mlynek. So ist es ein Rätsel, warum Protonen mehr Masse auf die Waage bringen, als die drei Quarks zusammen, aus denen sie aufgebaut sind. Auch die starke Kraft, die die Atomkerne zusammenhält, kann mit Experimenten an FAIR genauer untersucht werden.