Papierdünn, biegsam und klangvoll: Forscher haben Lautsprecher aus Papier entwickelt, die sich wie eine Zeitung im Rollendruck fertigen lassen. Das eröffnet neue Möglichkeiten, biegsame und vielseitig einsetzbare Lautsprecher herzustellen – beispielsweise für eine neuartige Surround-Beschallung oder als meterlange Lautsprecherbahn in Museen und Ausstellungen. Die gedruckte Elektronik könnte aber auch für Sensorsysteme oder Industrieanwendungen genutzt werden.
Der Trend geht zu immer dünnerer, flexibler Elektronik – das gilt für biegsame Displays, in Kleidung integrierte Solarzellen oder auf der Haut getragene Sensoren, aber auch für Lautsprecher. Ein Beispiel für letzteres hat schon vor einigen Jahren eine Forschergruppe der Technischen Universität Chemnitz entwickelt: Sie schufen ultradünne, auf Papier aufgedruckte Elektronik, die scheinbar normale Buchseiten zu tönenden Lautsprechern machen kann.

Elektronik bringt Buchseiten zum Sprechen
Für die Papierlautsprecher werden ganz normales Papier oder Folien mit zwei Schichten eines leitfähigen organischen Polymers als Elektroden bedruckt. Dazwischen kommt eine piezoelektrische Schicht als aktives Element, die das Papier oder die Folie in Schwingungen versetzt. Laut und deutlich wird durch die Luftverdrängung der Sound erzeugt. Die beiden Seiten des Lautsprecherpapiers lassen sich farbig bedrucken.
„Das T-Book war und ist ein Meilenstein in der Entwicklung gedruckter Elektronik, doch die Entwicklung geht kontinuierlich weiter“, sagt Arved Hübler, unter dessen Leitung die neuartigen Papierlautsprecher entwickelt wurden. Denn die Lautsprecherseiten für das T-Book mussten noch in halbautomatischer Einzelbogenfertigung hergestellt werden, weshalb die Produktion langsam und relativ ineffizient war.