Analoger Gleichrichter: Ein vor 100 Jahren vom genialen Erfinder Nikola Tesla konstruiertes Ventil ist noch raffinierter und vielseitiger anwendbar als bislang gedacht. Denn moderne Tests enthüllen, dass das Teslaventil nicht nur als Rückschlagventil ohne bewegliche Teile fungiert, es reagiert auch wie ein Schalter. Zudem kann es gepulste Strömungen dämpfen und wirkt so wie ein analoger Gleichrichter – es wandelt gewissermaßen flüssigen Wechselstrom in Gleichstrom um.
Nikola Tesla war nicht nur einer der Pioniere des elektrischen Zeitalters, er war auch ein genialer Konstrukteur. Neben Transformatoren, Elektromotoren, ferngesteuerten Booten und dem ersten Radio entwarf er auch eine schaufellose Turbine sowie ein Rückschlagventil, das ganz ohne bewegliche Teile auskam. Dieses heute nach ihm benannte Teslaventil besteht aus geschlauften Röhren, die den Flüssigkeitsstrom in eine Richtung fördern, ihn in Gegenrichtung aber hemmen.

100 Jahre alte Erfindung auf dem Prüfstand
„Zwar ist unklar, ob Tesla jemals einen Prototyp dieses Ventils baute und testete, aber dessen einzigartige Geometrie aus verbundenen und gebogenen Leitungen hat viele Wissenschaftler dazu gebracht, Arbeitsweise und möglichen Anwendungen zu erforschen“, erklären Quynh Nguyen und seine Kollegen von der New York University. Klar scheint, dass das Teslaventil ein Zurückfließen erst bei schnellerer Strömung blockiert.
Doch welche Strömungsphysik dahintersteckt, wo genau die Grenze liegt und wie sich das Ventil bei gepulster Strömung verhält, war bislang wenig untersucht. „Es ist bemerkenswert, dass diese 100-Jahre alte Erfindung noch immer nicht vollständig verstanden ist“, sagt Nguyens Kollege Leif Ristroph. Um dies nachzuholen, haben er und sein Team nun ein Teslaventil nachgebaut und seine Arbeitsweise mit modernen Methoden der Strömungsmechanik analysiert.