Auch in der Phase wirtschaftlicher Erholung hat Deutschland seine Verpflichtungen aus dem Kyoto-Protokoll erfüllt. Dies geht aus dem Nationalen Inventarbericht 2012 hervor, den Bundesumweltministerium (BMU) und Umweltbundesamt (UBA) jetzt veröffentlicht haben.
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Gegenüber dem Vergleichsjahr 1990 sind die Treibhausgasemissionen demnach hierzulande im Jahr 2010 um fast 25 Prozent zurückgegangen. Das entspricht einer Verminderung um mehr als 295 Millionen Tonnen Kohlendioxid pro Jahr.
Bis 2020 40 Prozent weniger Treibhausgase?
„Die Erfolge Deutschlands beim Klimaschutz sind auch im internationalen und europäischen Vergleich beispielhaft. Wir zeigen, dass Wirtschaftswachstum und Klimaschutz Hand in Hand gehen können. Wir wollen auf diesem Weg weiter voran schreiten und eine Verminderung der Treibhausgase um 40 Prozent bis zum Jahr 2020 erreichen“, kommentierte Bundesumweltminister Norbert Röttgen die Ergebnisse.
Nach dem Kyoto-Protokoll hat sich Deutschland verpflichtet, seine Treibhausgasemissionen im Zeitraum 2008-2012 um 21 Prozent unter das Niveau von 1990 zu senken. Gegenüber dem Krisenjahr 2009 stiegen die Emissionen 2010 zwar aufgrund der wirtschaftlichen Erholung wieder leicht um 2,7 Prozent an, sie lagen UBA und BMU zufolge aber immer noch um etwa vier Prozent unter denen des Vorkrisenjahres 2008.
Kohlendioxid wichtigstes Treibhausgas
Laut dem neuen Inventarbericht war die Freisetzung von Kohlendioxid mit einem Anteil von 87,4 Prozent Hauptverursacher der Treibhausgasemissionen im Jahr 2010. Diese stammten größtenteils aus der Verbrennung fossiler Energieträger, deren Verbrauch in Folge der wirtschaftlichen Erholung wieder leicht gestiegen ist. Demgegenüber steht ein überdurchschnittlicher Rückgang der Emissionen der anderen Treibhausgase.
„Deutschland zeigt, dass die Kyoto-Verpflichtungen umsetzbar sind. Ich bin zuversichtlich, dass wir den Weg der Treibhausgasminderung erfolgreich weiter gehen können, wenn wir Energieeffizienz und erneuerbare Energien beherzt voranbringen“, sagte der Präsident des Umweltbundesamtes, Jochen Flasbarth.
(Umweltbundesamt (UBA)/Bundesumweltministerium (BMU), 17.01.2012 – DLO)