Zur Antwort gezwungen: Forscher haben eine Technik entwickelt, mit der selbst gut getarnte und abgeschirmte Radare geortet werden können. Solche passiven Geräte senden kein eigenes Signal aus, können aber so stimuliert werden, dass ihre Empfangsantenne zum Sender einer ungewollten Antwort wird. Neben dem Aufspüren von passiven Radaren könnte die Methode zukünftig auch zur Ortung von Tarnkappenfliegern oder abgeschirmten Drohnen zum Einsatz kommen.
Radare sind für den zivilen Flug- und Schiffsverkehr, aber auch für das Militär ein wichtiges Werkzeug. Sie helfen dabei, Hindernisse oder andere Objekte wie Schiffe, Flugzeuge und Drohnen aufzuspüren, und können dadurch Kollisionen verhindern, aber auch vor feindlichen Angriffen schützen. Die meisten Radare können über ihre Strahlungssignatur allerdings auch vom Gegner aufgespürt und anschließend vernichtet werden. Um das zu umgehen, werden im militärischen Bereich heutzutage vermehrt passive Radarsysteme eingesetzt, die neben ihrer besseren Tarnung auch kostengünstiger und technisch weniger anspruchsvoll sind.
Bestimmung über Radio- und Mobilfunkstrahlung
„Ein passives Radar sendet per Definition keine Signale aus“, erklärt Seniorautor Zenon Szczepaniak von der Militäruniversität für Technologie in Warschau. „Es kann mit einem sehr sensitiven Mikrofon verglichen werden, das nicht die Geräusche eines Flugzeugs aufzeichnet, sondern ein Signal, das von dem Flugobjekt reflektiert wird.“ Das vom Objekt zurückgeworfene Signal kann dabei aus verschiedenen Quellen kommen, die als Gelegenheitstransmitter bezeichnet werden. Zu diesen zählen beispielsweise Mobilfunk-, Radio- und DVB-T-Sendemasten.
Das passive Radar nimmt letztlich die Differenz zwischen dem Grundsignal der öffentlichen Strahlung und dem vom Flugzeug reflektierten Teil wahr und kann so seine Position und Geschwindigkeit bestimmen. Die gemessenen Informationen werden dann auch nicht per Funk, sondern über Kabel weitergegeben. Durch die fehlende Eigenstrahlung des Detektionsgeräts galt es lange als äußerst schwierig, passive Radargeräte aufzuspüren.