2.203 Unfälle im Zusammenhang mit wassergefährdenden Stoffen haben die zuständigen Behörden im Jahr 2008 in Deutschland registriert – acht weniger als im Vorjahr. Trotzdem erhöhte sich die freigesetzte Menge an bedrohlichen Substanzen im gleichen Zeitraum erheblich. Das teilte jetzt das Statistische Bundesamt (Destatis) mit.
Insgesamt wurden danach 2008 rund 25,6 Millionen Liter wassergefährdende Stoffe in die Umwelt freigesetzt, im Vorjahr waren es gerade mal 6,9 Millionen Liter. Grund für die enorme Steigerung: ein einzelner großer Unfall, bei dem große Mengen an Kalilauge austraten.
Großunfall in einer gewerblichen Anlage
Beim Umgang mit wassergefährdenden Stoffen in gewerblichen und privaten Anlagen ereigneten sich laut Destatis 734 Unfälle. Dabei wurden 24,3 Millionen Liter Schadstoffe freigesetzt. Darin enthalten ist der erwähnte Großunfall in einer gewerblichen Anlage. Dabei gelangten durch Überlaufen eines Sammelbeckens in Folge starker Niederschläge 19 Millionen Liter Kalilauge – Wassergefährdungsklasse 1: schwach wassergefährdend – in einen Fluss.
Bei 2,2 Millionen Litern wassergefährdender Stoffe handelte es sich überwiegend um Jauche-, Gülle- und Silagesickersaft-Unfälle. Die Stoffe sind nicht in Wassergefährdungsklassen eingestuft, bringen jedoch ebenfalls ein beträchtliches Gefährdungspotenzial mit sich.