Raffiniert kombiniert: Ein neues Chipbauteil kann ungleiche Paare aus verschränkten Photonen erzeugen – und könnte damit die Quantenkommunikation erleichtern. Denn ein Photon des Paares liegt im sichtbaren Bereich und eignet sich gut für die optische Datenverarbeitung. Das andere Photon dagegen bewegt sich im Nahinfrarot und kann daher besonders gut durch Glasfaserleitungen übertragen werden, wie die Forscher im Fachmagazin „Nature Physics“ berichten.
Mithilfe der Quantenkommunikation lassen sich Informationen über große Entfernungen hinweg und verschlüsselt übermitteln. Möglich wird dies durch das quantenphysikalische Phänomen der Verschränkung. Dabei sind Photonen so miteinander verkoppelt, dass jede Zustandsänderung des einen auch eine beim Partner bewirkt – instantan und unabhängig von der Entfernung. Eine solche Quantenkommunikation wurde schon in einem städtischen Glasfasernetz, mittels Laserstrahl durch die Luft und sogar aus dem Orbit umgesetzt.
Das Problem der Wellenlängen
Doch es gibt einen Haken: Für die Interaktion mit Quantenspeichern und optischen Computerbauteilen werden meist Photonen in sichtbaren Wellenlängen benötigt. Diese jedoch haben in Glasfaserleitungen nur eine geringe Reichweite. Bisher müssen die Photonen daher erst mittels spezieller Laser in zehnfach langwelligere Nahinfrarotphotonen umgewandelt werden.
Es gibt jedoch eine zweite Möglichkeit: Man könnte verschränkte Paare erzeugen, die aus einem Photon im sichtbaren Bereich und einem im übertragungsgeeigneten Nahinfrarot bestehen. Das Problem jedoch: Bisherige Systeme erzeugen meist eine ganze Bandbreite von Photonenpaaren, aus denen dann die passenden erst herausgefiltert werden müssen. „Allen diesen Plattformen fehlt zudem das Potenzial, in Massen produziert und in gängige Systeme integriert zu werden“, erklären Xiyuan Lu vom US National Institute of Standards and Technology (NIST) und seine Kollegen.