Schneller als das Auge: Dieses Video zeigt einen neuen Weltrekord im Lösen des Rubik’s Cube – die Farbflächen sind in weniger als 0,3 Sekunden sortiert. Erst in der Zeitlupe erkennt man, wie dieser von der japanischen Firma Mitsubishi entwickelte Roboter die Würfelreihen und Flächen dreht. In einem weiteren, offiziellen Test schaffte die TOKUFASTbot getaufte Maschine so den Eintrag ins Guiness Buch der Weltrekorde. Der schnellste Mensch braucht zum Lösen des Zauberwürfels rund drei Sekunden – zehnmal länger.
Der 1974 von dem ungarischen Architekten Erno Rubik erfundene Zauberwürfel fasziniert bis heute. Im Prinzip geht es darum, die 26 willkürlich durcheinandergemischten Farbflächen des Kunststoffwürfels durch Drehungen der Würfelreihen so zu ordnen, dass einfarbige Seiten entstehen. In den 1980er Jahren war dieser Rubik’s Cube Kult und bis heute versuchen Enthusiasten, diesen Würfel möglichst schnell zu lösen.
KI und Roboter als Speedcuber
Kein Wunder also, dass inzwischen auch Computerprogramme und künstliche Intelligenzen auf den Zauberwürfel angesetzt werden. Bereits 2019 entwickelten US-Forscher ein neuronales Netzwerk, das darauf trainiert wurde, den Rubik’s Cube in möglichst wenigen Zügen zu lösen. Tatsächlich schaffte es „Deep Cube A„, so der Name der KI, in rund 60 Prozent der Fälle den kürzesten Lösungsweg zu finden. Insgesamt brauchte sie im Schnitt nur rund 20 Züge statt der 50, die die meisten Speedcuber benötigen.
2021 legte ein Team von Mechatronik-Studenten nach: Sie entwickelten eine Maschine, die den Zauberwürfel in maximal 35 Zügen und meist in unter einer Sekunde löste. Auch dieser robotische Ansatz beruhte auf Lösungsalgorithmen, die dann auf Basis von Kameraaufnahmen in die einzelnen Bewegungen des Roboters umgesetzt wurden.