Weniger Abgase: Wenn Flugbenzin zur Hälfte durch einen Bio-Treibstoff ersetzt wird, senkt dies die Emissionen erheblich. Aktuelle Messflüge belegen, dass sich der Ausstoß von Ruß und anderem Feinstaub durch die Beimischung um 50 bis 70 Prozent verringert. Solche Bio-Treibstoffe könnten demnach künftig dazu beitragen, die Schadstoffbelastung der Luft, aber auch die Bildung von Kondensstreifen zu reduzieren, so die Forscher im Fachmagazin „Nature“.
Flugzeuge sind nicht gerade klimafreundlich: Die vom Kerosin erzeugten Abgase setzen unter anderem Stickoxide, Kohlendioxid, aber auch Schwefel- und Rußpartikel frei – und damit sowohl Treibhausgase und Vorläufer für bodennahes Ozon, als auch Feinstaub, der Kondensstreifen und damit die Wolkenbildung fördert. In Höhen von etwa acht bis zwölf Kilometern können diese Kondensstreifen-Zirren mehrere Stunden bestehen bleiben.
„Kondensstreifen-Zirren haben heute eine ähnlich große Klimawirkung wie alle über mehr als 100 Jahre in der Atmosphäre gesammelten Kohlendioxid-Emissionen des Luftverkehrs zusammen“, erklärt Koautor Hans Schlager vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR).
Treibstoff aus Leindotter-Öl
Um die Emissionen des Flugverkehrs zu reduzieren, experimentieren Forscher und Fluglinien weltweit schon länger mit alternativen Kraftstoffen. „Bio-Treibstoffe für Jets haben Zukunftspotenzial, weil sie nicht von fossilen Brennstoffen abhängig sind und so gut wie keine Schwefelverbindungen und aromatisierte Kohlenwasserstoffe enthalten“, berichten die Forscher. „Das reduziert auch die Freisetzung von Feinstaub durch die Triebwerke.“