Forscher haben einen neuen Weg gefunden, um Wasserstoff aus dem nach faulen Eiern stinkenden Schwefelwasserstoff zu gewinnen. Kern-Akteur der Reaktion ist mit Molybdän dotiertes Eisenoxid, das als Katalysator dieser Entschwefelung wirkt. Der sogenannte „SULGEN“-Prozess habe eine 24 Prozent höhere Ausbeute als gängige Looping-Verfahren, berichten die Wissenschaftler. Das eröffne neue Möglichkeiten, Wasserstoff aus Biogas, Rauchgas oder Erdgas zu gewinnen.
Schwefelwasserstoff (H2S) kommt in der Natur überall dort vor, wo Verwesung und Zersetzung und sauerstoffarmen Bedingungen vorkommt – im Faulschlamm, im Abwasserkanal und auch ei der Biogasproduktion. Das nach faulen Eiern stinkende und hochgiftige Gas fällt aber auch in der Öl- und Gasförderung und -verarbeitung an, in der Papierindustrie und anderen industriellen Prozessen.
Bisher wird der Schwefelwasserstoff erst von den restlichen Gasen abgetrennt und dann über den sogenannten Claus-Prozess in elementaren Schwefel umgewandelt. Dies geschieht durch Verbrennen mit Sauerstoff zu Schwefeldioxid, das dann mithilfe eines Katalysators unter Sauerstoffentzug weiter zu Schwefel und Wasser reagiert.

Eisenoxid als Hauptakteur
Doch aus dem stinkenden Schwefelwasserstoff lässt sich auch reiner Wasserstoff gewinnen -und damit ein wertvoller Energielieferant und Kraftstoff. Ein optimiertes Verfahren dafür haben nun Kalyani Jangam und sein Team von der Ohio State University entwickelt. „Die Zerlegung von H2S in Schwefel und reinen Wasserstoff ist ein attraktiver Prozess, erfordert aber ein Konzept mit maximaler H2-Ausbeute und minimalem Energieverbrauch“, erklären die Forscher.