Wissenschaftler der ETH Zürich haben einen Weltrekord aufgestellt, indem sie das größte je beobachtete Masse-zu-Ladungs-Verhältnis – über eine Million Dalton (MDa) – mit einem speziellen Massenspektrometer registriert haben.
Zwei Hürden mussten die Forscher um Professor Renato Zenobi dabei überwinden: Die zerstörungsfreie Verdampfung und Ionisation der Probe sowie die Registrierung der großen Ionen. Moderne Ionisationsmethoden erlauben es, riesige Moleküle wie Proteine oder DNA “zum Fliegen zu bringen”. Im Weltrekord-Fall kam die Desorption und Ionisation mit einem UV-Laserpuls zur Anwendung.
Zur Massentrennung benutzten die Wissenschaftler ein so genanntes Flugzeit-Massenspektrometer, das unterschiedlich schwere Ionen durch ihre unterschiedliche Driftzeit in einem luftleeren Flugrohr nach ihrer Masse auftrennt. Die schwersten Ionen fliegen dabei am langsamsten und werden von herkömmlichen Detektoren kaum oder gar nicht registriert. Ein Ausweg wäre, die Ionen mit mehreren Ladungen zu versehen, um sie so in einen besser zugänglichen Bereich des Masse-zu-Ladungs-Verhältnisses zu bringen.
Die ETH-Forschenden wählten einen eleganteren und direkteren Weg, indem sie die Messung in einem Instrument mit einem so genannten Kryodetektor durchführten und auf diese Art einfache, direkt interpretierbare Spektren erhielten. Der Antikörper Immunglobulin M und Oligomeren des für die Blutgerinnung wichtigen Von-Willebrand-Faktors konnten auf diese Art direkt vermessen werden.
(ETH Zürich, 31.05.2005 – DLO)