„Unmögliches“ möglich gemacht: Forscher haben erstmals eine Software erstellt, die sich nach einmaliger Nutzung selbst zerstört. Bisher galten solche „One-Time“-Programme als unmöglich. Doch durch eine Kombination von konventioneller Computertechnik mit einer Quantencodierung haben die Wissenschaftler nun die weltweit ersten Einmal-Programme entwickelt und getestet. Sie eröffnen neue Möglichkeiten der sicheren Datenkommunikation – und das schon mit heutiger Technik.
Computerprogramme, die nur ein einziges Mal ausführbar sind, wären für viele Anwendungen praktisch. Solche „One-Time“-Programme könnten beispielsweise eine unerwünschte Weitergabe, aber auch die Manipulation oder den Missbrauch einer Software verhindern. Das Problem jedoch: in der klassischen Computertechnik ist eine echtes Einmalprogramm mit verlässlicher und nicht verhinderbarer Selbstzerstörung nur möglich, wenn man die Hardware gleich mit zerstört.
Eine mögliche Lösung könnte die Quantentechnologie liefern. Denn Eigenheiten wie die Verschränkung und Überlagerung sorgen dafür, dass Quantendaten gegen Mithören von außen, aber auch das Kopieren geschützt sind. „Das legt nahe, dass hier auch eine Lösung für das One-Time-Problem liegen könnte“, sagt Marie-Christine Röhsner von der Universität Wien. „Doch kürzlich wurde gezeigt, dass deterministische Einmal-Programme selbst im Quanten-Regime unmöglich sind.“
Klassische Programmierung mit Quantencodierung
Jetzt jedoch haben Röhsner und ihr Team das scheinbar Unmögliche doch möglich gemacht – durch eine geschickte Kombination konventioneller Computertechnik mit der Quantentechnologie. Ihre bisher weltweit einzigartige Einmal-Software besteht aus einem mit klassischem Computercode erstellten Programm, dass dann in Photonen umgeschrieben und damit quantenphysikalisch codiert wird.