Ungewöhnliche Form: Anders als viele andere Elemente bildet Gold im Nanomaßstab winzige dreieckige Pyramiden – ganz von selbst. Diese Tetraeder aus 20 Goldatomen entstehen, wenn Gold im Vakuum Cluster bildet. Wie diese Tetraeder im Einzelnen aussehen und warum sie sich bilden, haben nun Forscher erstmals im Detail beobachtet und untersucht. Spannend ist dies deshalb, weil diese Goldpyramiden besondere physikalische Eigenschaften besitzen.
Gold ist schon im Normalzustand ein ungewöhnliches Element, im Nanomaßstab jedoch zeigt es noch weitere exotische und nützliche Merkmale. So wandeln sich Gold-Nanokügelchen zu effektiven Strahlungsabsorbern, die sie zu Katalysatoren, Heizelementen und potenziellen Medizinhelfern machen. Zudem haben Gold-Atome in Lösung die Tendenz, sich selbstorganisiert zu ganz unterschiedlichen Formen zusammenzulagern.
Türmchen mit dreieckiger Grundfläche
Eine Besonderheit dabei: Während sich die meisten Elemente im Nanomaßstab zu kugelförmigen Gebilden zusammenlagern, bildet Gold unter bestimmten Bedingungen winzige Gold-Tetraeder – sich nach oben verjüngende Pyramiden mit dreieckiger Grundfläche, die aus 20 Goldatomen bestehen. „Diese im Hochvakuum entstehenden Goldpyramiden entfalten interessante Eigenschaften wie eine hohe katalytische Reaktivität und intensive Fluoreszenz“, erklären Zhe Li vom Harbin Institut für Technologie in Shenzhen und seine Kollegen.
Doch obwohl sich diese Goldpyramiden relativ leicht erzeugen lassen, wurden sie bislang kaum näher untersucht. So war bislang auch unklar, ob diese Nano-Pyramiden auch auf festen Oberflächen entstehen können und bestehen bleiben. Li und sein Team ist es nun erstmals gelungen, die goldenen Nano-Tetraeder im Detail mittels Rastertunnelmikroskop und Rastertunnel-Spektroskopie abzubilden und zu untersuchen.